ERGOTHERAPEUTISCHE PRAXIS

FÜR ENTWICKLUNGSFÖRDERUNG

Tiergestützte Therapie

„Tiere wurden schon früh, möglicherweise bereits im 8. Jahrhundert, zur Verbesserung des menschlichen Wohlbefindens eingesetzt (Doepke, 2007).“

In den letzten 20 Jahren hat sich die Therapie mit Tieren in Deutschland ausgeweitet. Besonders Hunde werden unter anderem in der Förderung und zum Erhalt von Alltagskompetenzen in Senioren- und Pflegeheimen, in der funktionsbezogenen Behandlung von Menschen mit Behinderungen, zur Stärkung von Sozialkompetenzen in Kindergärten und Schulen sowie als Resozialisierungsmaßnahmen im Strafvollzug eingesetzt. Sie spielen eine wichtige Rolle im Alltag und in den Sozialbeziehungen vom Menschen.

Zur herkömmlichen Ergotherapie kann die tiergestützte Therapie als Mittel zur unterstützenden Förderung und Motivation bei Menschen jeden Alters eingesetzt werden. Tiergestützte Therapie findet in Einzel- und Gruppensitzungen statt.

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Einsatzmöglichkeiten der tiergestützten Therapie in der Praxis sind zum Beispiel:

ADHS und ADS, Mutismus, Autismus, Verhaltensauffälligkeiten, motorische Beeinträchtigungen, neurologische und degenerative Erkrankungen (z.B. Demenz, Zustand nach Schlaganfall), Sprachstörungen, Psychische Störungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, etc.

Ziele, die durch die tiergestützte Therapie erreicht werden können:

Kognitive Fähigkeiten:

  • Förderung von Sprache und Körpersprache z.B. durch Kommandos zeigen und sagen
  • Förderung der Gedächtnisleistung, Handlungsplanung und -kompetenzen, Verbesserung der Lernfähigkeit
  • Steigerung der Ausdauer und Konzentration, z.B. durch das Backen von Hundekeksen

Psycho-sozialer Bereich:

  • Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens, z.B. durch das Erreichen von Zielen
  • Erhöhung von Bindungssicherheit und Vertrauen
  • Verminderung von Ängsten
  • Verbesserung der sozialen Kompetenzen, z.B. durch Rücksichtnahme auf das Tier, Regeleinhaltung
  • Förderung und Erhalt der Selbständigkeit bei Aktivitäten des täglichen Lebens
  • Aktivierung eigener Ressourcen
  • Zulassen von Körpernähe

Motorisch- funktioneller Bereich und Wahrnehmung:

  • Förderung von Fein- und Grobmotorik
  • Förderung der Koordination, z.B. Hand-Hand-Koordination
  • Optimierung von Krafteinsatz, Kraftdosierung und Kraftaufbau, z.B. beim Streicheln des Hundes
  • Entspannung durch die Körpernähe
  • Sinneserfahrung fast aller Wahrnehmungsbereiche